Immer wieder staune ich über die phantasievollen Ideen manch eines Buchautors.
Zum einen, wie kreativ der Buchaufbau gestaltet ist – bis hin zum Plott, zum roten Faden, der sich durch die ganze Geschichte zieht und den Leser mitnimmt auf die Reise mit den handelnden Personen und durch die Situationen und Handlungsstränge.
Zum anderen die Idee der Geschichte – wer trifft wen, warum und zu welchem Zeitpunkt?
Welche Aspekte müssen detaillierter beschrieben werden, damit der Leser auch kapiert, was der Autor sagen will? Was kann nur angedeutet werden? Wie wird die Spannung gehalten und das Interesse am Fortgang der Geschichte gesichert?
Überlegungen reihen sich aneinander – Pläne –Skizzen – Rohentwürfe – Gedankenfetzen – brainstorming.
Ich will jetzt nicht weiter philosophieren (obwohl ich das sehr gerne mache), sondern euch einen Einblick in ein Buch geben, bei dem dieser oben beschriebene „Stauneffekt“ eingetreten ist.
Das Buch beginnt am Ende der Geschichte. Ja.
Die Hauptfigur ist Edward , genannt Eddie.
Er stirbt - Du als Leser erlebst die letzte Dreiviertelstunde mit und….
stirbst dann mit und wirst in den Himmel gewirbelt – also nicht Du , sondern die Hauptfigur, aber Du bist so nah dabei und Du siehst die Farbe des Himmels .…..!
Fünf Menschen trifft die Hauptfigur im Himmel und alle fünf wurden durch sie getötet. Nein, die Hauptfigur ist kein Mörder und es handelt sich nicht um einen Kriminalroman.
Das Leben der Fünf wird geschildert und der Moment der Begegnung mit Eddie fließt mit ein und dann bist Du schon gespannt, wann die Lösung kommt: also der Moment, in dem Du als Leser erkennst, dass Eddie der Täter, der Mörder ist.
Sehr zaghaft werden Andeutungen gemacht, Umwege gegangen und dann kommt die Wende oder der Knackpunkt und … Du hast es gar nicht gemerkt, wie Eddie zum Mörder wurde.
Wenn Du wieder aus dem Staunen erwacht bist, dann ist es schon geschehen: einer der Fünf ist gestorben.
Schon die erste Person, der Eddie im Himmel begegnet, erklärt ihm viel, über die Menschen und die Beziehungen untereinander. Die Abhängigkeit der Menschen voneinander und die Zugehörigkeit jedes Einzelnen von uns zu den anderen. Ein bißchen Weltanschauung wird doziert. Und Eddie ist ergriffen, begreift vieles zunächst nicht und später dann doch. Er ist emotional sehr berührt und wird aufgeweckt und wachgerüttelt.
Und Du als Leser findest immer wieder die ein oder andere Situation , die auf dich zutriffst.
Du liest Sätze und Aussagen, die dich nachdenklich machen und dich sinieren lassen.
Einfach herrlich – ein wenig Pathos, ein wenig Weltkenntnis, viel Realitätsbewußtsein und dennoch genug Raum für Vielfältigkeiten, Varianten und Gedanken.
Ich kann nicht anders – ich lege es euch ans Herz!
Ruhige Lesezeit wünsche ich euch, beim Sonnenbaden oder im Schatten.
Ruhige Lesezeit wünsche ich euch, beim Sonnenbaden oder im Schatten.