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Mittwoch, 29. Januar 2014

George Simenon - Schriftsteller mit Kanten

George Simenon

Ein, Jahrzehnte, verkannter genialer Schriftsteller. So die Meinung der Einen, die Meinung der Anderen ist nach wie vor, dass er ein Alltagsschreiberling ist.

Neben seinen Maigret’s und Non-Maigret’s hat er einige andere Werke geschrieben.



Zum Beispiel „Der Mann, der den Zügen nachsah“.

Ein Roman, der das Leben eines braven holländischen Prokuristen erzählt. Zunächst. Geschildert wird der gewöhnliche Tagesablauf des Buchhalters Kees Popinga mit seiner Arbeit, mit seiner Familie in seinem Umfeld.

Alles scheint in Ordnung, in langweiliger Gewohnheit versunken.

Eines Tages geht „seine Firma“, also sein Arbeitgeber, pleite. Der hoch respektable Firmeninhaber und Chef, Julius Coster,  verschwindet mit der Firmenkasse. Nicht ohne Kees Poginga in knappen Worten bei einigen Schnäpsen an einer verruchten Theke die Situation zu schildern, ihn einzuweihen und …. ihn aufzustacheln.
Denn für den biederen Prokuristen bricht eine Welt zusammen. Finanziell, weil seine Firmenanteile innert Sekunden keinen Wert mehr haben. Persönlich, weil bei seinem Vorbild nun Charakterzüge zu Tage treten, die ihn schier verzweifeln lassen.
Er, der Ruhige, Zuverlässige, verlässt am Abend das eigene Haus und seine Familie und steigt in den Zug. Nach Paris. Dorthin, wohin er schon immer wollte. Zu einer Prostituierten, an die er unablässig denken muss.

Er trifft sie, er ermordet sie.
Kees Poginga ist nun ein Mörder. Das bringt viele Szenen ins Rollen. Diese Tat verändert sein Leben und seine Denke.

Er legt sein wahres ICH offen. Indem er den bekannten französischen Boulevard-Blättern jeweils einen Brief schreibt, als Antwort auf ihre Artikel über ihn als Mörder.
Kees Poginga ist sehr ehrlich und er beschreibt seine Lebensabschnitte ungeschminkt.

Einige Auszüge:



auf dieser Seite werden die Sehnsüchte von Kees deutlich. 
Auf dieser Seite wird auch ausgesprochen, dass Entscheidungen, die man selbst fällt, unweigerlich Aktionen und Reaktionen hervorrufen - und sich dadurch das Leben quasi automatisch ändert. 
Wie philosophisch - herrlich!




Hier, in diesem Abschnitt ist Kees ausgesprochen und ungeschminkt ehrlich - sich selbst gegenüber und auch der Welt da draußen. 





Ich habe das Buch gelesen und bin dabei immer wieder ins Nachdenken verfallen.

 „Wieviele Menschen laufen eigentlich da draußen umher / leben ein Leben neben sich/ werden gelebt anstatt zu selbstbestimmt zu leben? Wieviele Menschen da draußen würden wohl gerne ausbüchsen, wenn sie könnten? Wieviele Menschen spielen Rollen und haben sich schon so eingespielt darauf, dass sie gar nicht mehr wissen, wie sie eigentlich sind/ wer sie eigentlich sind und wie sie eigentlich sind?

Es gibt keine Antworten darauf. Aber manche Gedanken werden aufgewühlt, mal wieder an die Oberfläche gespült und wieder be-dacht. 

Er bringt dem Leser die Personen so nahe, dass man eintaucht in die Szenerie und in die Geschichte. 
Judith Kuckart (Schriftstellerin und Regisseurin) sagt über Simenon: “In seinen Romanen herrscht eine dichte Atmosphäre, seine Gegenständlichkeit der Darstellung, dass man meint, man könne Simenons Welt riechen und schmecken, auch wenn sie verschwunden ist.“

Ich kann jedes Wort bestätigen, es gilt für mich uneingeschränkt.

Vielleicht vergisst man die Handlung des Romans recht schnell, aber die Eindrücke bleiben und so wird man immer wieder das Buch nehmen können und nochmals darin schmöckern.
Kennt ihr das Buch? Oder andere Werke von Simenon?